Wenn Menschen älter werden, werden die Haare grau. Sind sie schon sehr alt, werden die Haare weiß. Das kommt daher, weil der Farbstoff Melanin fehlt, der im Alter immer weniger produziert wird.

In der Antike galten alte Menschen in der Regel als weise. Man erkannte an, dass sie schon viele Höhen und Tiefen in ihrem Leben erfahren hatten und respektierte ihre Lebenserfahrung. Das Urteil alter Menschen hatte Gewicht. Ihre graue oder weiße Haarfarbe war ein sichtbares Kennzeichen dafür.

Wie ist das heute? Gelten ältere Menschen heute noch als weise?

Wenn man sich unsere Gesellschaft so ansieht, scheint das Thema „Weisheit im Alter“ eher ein Randthema zu sein. Nicht Weisheit ist das höchste Gut, sondern sein Leben zu genießen, so lange man kann.

Und so erlebt man Rentner, die so im Freizeitstress sind, dass man sich manchmal frägt, ob es für sie nicht besser wäre, wieder ins Berufsleben zurückzukehren, wo die Dinge einen geregelteren Gang gehen. Aktiv zu sein und sein Leben zu genießen, sind die Ideale unserer Zeit. Nur ja keine Schwäche zeigen und mitnehmen, was man kann, heißt die Devise. Sterben müssen wir ja ohnehin alle, oder? „Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“

Wer etwas nachdenkt, den müssen ernsthafte Zweifel beschleichen angesichts einer solchen Lebensauffassung. Hat unser Leben wirklich nur den alleinigen Zweck, dass wir es genießen, solange wir können? Ist die wunderbar komplexe Maschinerie in unseren Zellen, die sich auf der molekularen Ebene Tag für Tag, Stunde für Stunde, Minute für Minute und Sekunde für Sekunde abspielt, nur dazu da, damit wir Spaß haben?

Viele Zeitgenossen glauben genau das. Sie meinen, dass die Welt durch einen großen Knall entstanden ist, unser Sonnensystem sich von selbst aus einem „Urnebel“ gebildet, und sich der Mensch durch einen zufallsgesteuerten Prozess aus einer „Urzelle“ entwickelt hat, so dass wir – als höchstentwickelte Lebensform auf diesem Planeten – nun einfach unser Leben genießen können. Einen höheren Sinn gäbe es nicht.

Doch die Zweifel mehren sich. Man hat zum Beispiel herausgefunden, dass die Naturgesetze in unserem Universum so extrem genau aufeinander abgestimmt sind, dass selbst einige der prominentesten Atheisten unserer Zeit zugeben, dass da mehr da sein muss, als nur unser Universum, dass es eine höher geordnete „Struktur“ geben muss, aus der heraus sich alles erklären lässt.

Noch viel dramatischer wird die Sache im Fall von Leben. Denn um die hochkomplexen Ordnungsstrukturen der Lebewesen zu erklären, brauchen wir viel mehr als nur unpersönliche Naturgesetze. Wir brauchen eine Person, einen intelligenten Urheber, der diese Ordnungen schuf. Das sagt uns die Erfahrung, wenn wir zum Beispiel ein Flugzeug betrachten. Das Flugzeug wurde von intelligenten Konstrukteuren entworfen und zusammengebaut. Noch nie hat jemand beobachtet, dass ein Flugzeug allein durch natürliche Prozesse entstanden ist. Mit anderen Worten, wir können wissenschaftlich beweisen, dass ein Flugzeug einen intelligenten Urheber hat. Und doch wird ohne Beweis behauptet, dass nur eine einzige Zelle, die astronomisch komplexer ist als ein Flugzeug, keinen intelligenten Urheber benötigt. Ganz zu schweigen von komplexen Lebewesen, von denen der Mensch die komplexeste Lebensform ist, bestehend aus 100 Billionen Zellen, die alle miteinander in komplizierter Wechselwirkung stehen. So eine Behauptung ist offensichtlich unwissenschaftlich und sollte zurückgewiesen werden.

An diesem Punkt geht uns vielleicht auf, dass wir ein Problem haben. Denn wenn die einzige wissenschaftlich begründbare Erklärung für Leben ein intelligenter Schöpfer ist, drängt sich die Frage auf, wer dieser Schöpfer eigentlich ist und was er von uns will. Dann sind wir nicht nur einfach da, um Spaß zu haben. Dann ist es leicht möglich, dass wir uns „auf dem Holzweg“ befinden und sogar auf eine Katastrophe zusteuern. Dazu passt gut ein Vers aus der Bibel:

„Wir alle gingen in die Irre wie Schafe, jeder wandte sich auf seinen Weg;“

(Jes 53, 6)

Schafe, die sich verirren, befinden sich in Lebensgefahr, sie können verhungern, verdursten oder gefressen werden. Sie brauchen einen guten Hirten, der sie weidet und behütet. Genauso ist es mit uns Menschen. Auch wir Menschen brauchen einen guten Hirten, der uns vor unseren eigensinnigen, irrigen Wegen bewahrt. Diese Wege führen weg von Gott, in immer mehr Schuld und Ungehorsam, und ziehen immer mehr Gottes Zorn auf sich. Nur der gute Hirte kann uns vor diesen Wegen bewahren. Dieser gute Hirte ist Jesus Christus, der Sohn Gottes.

Jesus Christus kam vor rund 2000 Jahren auf diese Welt, starb am Kreuz und wurde am dritten Tag wieder von den Toten auferweckt. Als er am Kreuz litt, bezahlte er die Schuld, die die Menschen vor Gott haben.

Jeder Mensch, der nun an Jesus Christus glaubt, erhält das ewige Leben.

Wer aber weiter seine eigenen Wege gehen will, auf dem bleibt der Zorn Gottes. Denn Gott wacht eifersüchtig darüber, ob wir seine Liebe, die er in dem Opfer seines Sohnes zeigte, annehmen. Lehnen wir diese Liebe ab, müssen wir die ewigen Folgen unserer Halsstarrigkeit selbst tragen.

Viele Menschen unserer Zeit gehen an diesen Dingen vorbei. Sie werden älter, ihre Haare werden grau und schließlich weiß, und trotzdem werden sie nicht weise. Sie bleiben bei der Weisheit, die diese Welt zu bieten hat, stehen. In Gottes Augen ist diese weltliche Weisheit aber nichts als Torheit.

Wer hingegen innehält und sich aufmacht, Gott von ganzem Herzen zu suchen, der wird ihn finden. Er wird eine Weisheit finden, die größer ist als alle Weisheit dieser Welt, und dazu das ewige Leben.


„Denn weil die Welt durch ihre Weisheit Gott in seiner Weisheit nicht erkannte, gefiel es Gott, durch die Torheit der Verkündigung diejenigen zu retten, die glauben.“

(1. Kor 1, 21)